Wunderschöne Biergärten im Münsterland

Gemeinsam mit lieben Menschen Leckeres genießen und unterm blauen Himmel den Alltag vergessen: Biergärten bieten dafür die perfekte Kulisse. Im Münsterland muss man nicht lange suchen, um diese kleinen Urlaubsmomente vor der Haustür auskosten zu können. Dank der vielen idyllisch gelegenen Gastronomiebetriebe, die oftmals große Außenbereiche haben, könnte man quasi jedes Wochenende im Biergarten verbringen.

Besondere regionale Spezialitäten sprechen dabei für hohe Qualität. Ein Wegweiser zu diesen Genussmomenten ist das Münsterland-Siegel, welches Produkte auszeichnet, die nachweislich im Münsterland angebaut, geerntet, erzeugt oder maßgeblich veredelt werden. In Restaurants zeigt das Siegel, dass für die Gerichte zum weit überwiegenden Teil Zutaten aus dem Münsterland verwendet werden. Über 80 Lebensmittelhersteller und Gastronomiebetriebe gehören zum Münsterland-Siegel, das es seit 2009 gibt.

Dass man mit der Wahl regionaler Produkte immer auch die Nachhaltigkeit und den Umweltschutz durch kurze Wege unterstützt, ist ein wichtiger Aspekt. Außerdem macht sich diese Frische dann auf dem Teller und im Glas bemerkbar.

Hier kommen also meine vier Sommer-Tipps für den regionalen Genuss unter freiem Himmel:

Landgasthaus Hohen Hagen, Ennigerloh

Schon der Weg hinauf zum Restaurant ist ein reines Vergnügen, ob zu Fuß, mit dem Rad oder sogar zu Pferde. Durch Felder, Wiesen und einen Wald gelangt man in den zauberhaften Biergarten des Landgasthauses. Laubenartig angelegt lädt er zum längeren Verweilen ein. Schattenspender sind hohe Bäume, die man sonst in Wäldern findet: Buchen, Blutbuchen, Birken, Feldahorn und Haselnuss. Aus der ehemaligen Hofstelle aus dem 17. Jahrhundert ist ein traumhaftes Ausflugs- und Genussziel geworden.

Küchenchef Heiko Weitenberg serviert saisonale, traditionelle Spezialitäten, wobei die meisten Zutaten von Höfen aus der nahen Umgebung stammen. Besonders beliebt sind im Biergarten Schnitzel in vielen Variationen und leichte Speisen wie Pasta und Salate. Im Frühling empfiehlt die Küche saisonale Leckerbissen wie Spargelgerichte und zum Nachtisch Erdbeer-Kuchen.

Rund 100 Gäste können im Außenbereich den herrlichen Blick genießen – das Landgasthaus trägt seinen Namen zurecht. An den Hügel geschmiegt findet man eine Wiese mit alten Obstbäumen und Ziegen, die munter durchs Gras springen. Ein Spaß für Kinder, ein perfektes Fotomotiv für Erwachsene. Zudem gibt es in Sichtweite des Biergartens einen großen Spielplatz, so dass der Familienausflug völlig entspannt ablaufen kann. Die auf der Streuobstwiese geernteten Früchte verarbeitet das Küchenteam übrigens zu köstlichen Obstbränden.

Wer eine Familienfeier mit einem Grillbuffet plant, bei dem das Fleisch aus nachhaltiger, regionaler Haltung stammt, ist beim Hohen Hagen außerdem genau richtig.

Infos hier, Öffnungszeiten: Mi-Fr ab 17 Uhr und Sa. ab 15 Uhr, Küche je bis 21 Uhr; sonn-/feiertags ab 11 Uhr, Küche bis 17.30 Uhr.

Potts Brau- und Backhaus, Oelde

Direkt vor der Brauerei liegt der großzügige Terrassenbereich, der dieses Jahr von 100 auf 150 Sitzplätze vergrößert wurde. Das Team vom Potts Brau- und Backhaus bietet in der Sommerspeisekarte Klassiker der Hausmannskost an, die perfekt zu den Biersorten passen: Wie wäre es mit ofenfrischem Landbierbaguette aus der gläsernen Bäckerei (Gäste können direkt zuschauen) gefüllt mit einer Creme aus Kräutern, Käse und Butter, mit einem Westfälischen Rosenkranz aus Bratwurstschnecken oder mit dem Veggie-Burger nach Brauhaus-Art? Besonders beliebt bei den Gästen sind die Gerichte mit saftigem Kikok-Hähnchenfleisch. Die Tiere stammen aus Delbrück bei Paderborn und werden länger als üblich, antibiotikafrei und mit Maisfutter aufgezogen. Nachhaltigkeit und Tierwohl sind schließlich für viele Gäste ein wichtiges Thema.

Sobald die Temperaturen steigen, wird natürlich auch die Nachfrage nach frisch gezapften Kaltgetränken größer. Neben den Klassikern wie Pils oder Prinzipal mögen die Gäste vor allem die Landbierbowle mit frischen Erdbeeren und das Landbier hell. „Das ist extrem beliebt, weil es ein ganz süffiges Bier nach Vorbild der hellen Biere Süddeutschlands ist“, sagt Frederic Forthaus, der das Brau- und Backhaus gemeinsam mit seinem Vater leitet. Eine Spezialität aus dem Brau-Atelier legt er den Gästen zudem ans Herz: Hopfen-Weisse, traditionell im Sudhaus zweifach gehopft und mit fruchtiger Hopfenaromatik.

Und weil man Spezialitäten in Ruhe genießen sollte, trifft es sich gut, dass gerade eine neue Biergartenbestuhlung angeschafft wurde. „Mit extra dicken Sitzpolstern“, sagt Frederic Forthaus lachend. Na, wenn das mal nicht zu einer längeren Einkehr einlädt.

Infos hier, Öffnungszeiten: Mo-So ab 9 Uhr, Küche je bis 21.30 Uhr.

Kleiner Kiepenkerl und Mimigernaford, Münster

An einem der bekanntesten Orte in Münster ist die Traditionsgaststätte Deckenbrocks Kleiner Kiepenkerl zuhause. Den Mittelpunkt des Platzes ziert die namensgebende Kiepenkerl-Statue, Symbol ehemaliger Händler, die mit ihrer Kiepe Waren wie Kartoffeln, Schinken oder Milchprodukte, aber auch Kohlen oder Kleidung von Stadt zu Stadt trugen und verkauften.

Bereits seit vier Generationen führt Familie Deckenbrock/Ludorf das bekannte Restaurant, in dem traditionell münsterländisch gespeist wird. Im Schatten des imposanten Giebelhauses genießen die Gäste auf der Terrasse Gerichte mit besonderem Augenmerk auf regionalen und frischen Zutaten, mal deftig, mal fein mit internationaler Note. Im Frühling und Sommer gibt´s köstlichen Spargel in allerlei Variationen vom Hof Bäcker in Gelmer. Zudem werden Krüstchen, Wurste- und Leberbrot, Sauerbraten und Tafelspitz besonders gern bestellt – die Münsterländer wissen ihre Spezialitäten eben zu schätzen. Ehrensache, dass viele Produkte von Bauern und Erzeugern aus der Umgebung stammen.

Dieselben Kriterien gelten auch für die kleine Schwester des Kleinen Kiepenkerls: das Restaurant Mimigernaford, welches nur wenige Minuten fußläufig entfernt liegt. 2020 im ehemaligen ET up´n Bült eröffnet besticht die „Mimi“ im denkmalgeschützten Haus durch gehobenes Ambiente und eine natürlich ebenfalls traditionell münsterländisch geprägte Küche. Passenderweise trug die erste Siedlung im heutigen Münster damals den Namen Mimigernaford.

Die zauberhafte Restaurantterrasse zählt übrigens zu den wenigen Geheimtipps in Münsters Innenstadt. Der ummauerte Garten ist ein romantisch-grünes Kleinod und lädt zum Entspannen und Genießen ein – Abseits des Trubels und dennoch im Herzen der City.

Infos hier, Öffnungszeiten: Kleiner Kiepenkerl täglich 12-23 Uhr, Mimigernaford Mi.-So. 17-22 Uhr.

Speichercafé Biohof Schwienhorst, Senden-Ottmarsbocholt

In neuem Glanz erstrahlt das Café auf dem Biohof Schwienhorst, das im Mai nach mehreren Jahren wiedereröffnet wurde. Die drei Kinder der Familie packen mittlerweile tatkräftig mit an, so dass Inhaberin Christiane Schwienhorst sich ihren Traum erfüllen und  den Cafébetrieb wieder aufnehmen konnte. Die ausgebildete Konditorin hat in der altehrwürdigen Konditorei Grotemeyer gelernt, hat die Konditorei auf dem Hof Grothues-Potthoff Senden mit aufgebaut und bietet ihre köstlichen Kreationen nun im eigenen Speichercafé an. Das i-Tüpfelchen: Verwendet werden saisonale Zutaten, am liebsten aus eigenem Anbau und natürlich Bio. Daher finden sich auf der kleinen Speisekarten auch einige Kartoffelgerichte (Tipp: die selbst gemachten Dips) aus Kartoffeln von den Feldern nebenan. Die Hofstelle liegt mitten im Grünen, wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt und ist seither in Besitz der Familie Schwienhorst. Angebaut werden hier unter anderem Buschbohnen, Möhren, Edamame und Emmer.

Ursprünglich hat die Familie konventionelle Landwirtschaft mit Kuh- und Schweinemast betrieben, doch 2016 stellte Inhaber Andreas Schwienhorst den Betrieb komplett auf Bio um. „Mein Mann ist Landwirt mit Leib und Seele. Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt Christiane Schwienhorst.

Die Familie engagiert sich in der Genossenschaft der Öko-Bauern e.G. und ist zertifiziertes Mitglied bei Naturland, Verband für ökologischen Landbau e.V. Die Gäste können also sicher sein, im Café frischeste Speisen in höchster Qualität zu genießen. Pluspunkt für junge Familien: In Sichtweite der Terrasse befindet sich ein Spielplatz und auf Anfrage kann die eigene Kükenaufzucht besichtigt werden.

Infos hier, Öffnungszeiten: Sa. 13-18.30 Uhr, sonn-/feiertags 11-18.30 Uhr.

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Jürgen sagt:

    Das IIdyll am Landgasthaus Hohen Hagen würde mir besonders zusagen. So toll integriert in die Natur ein Ort an dem ich den ganzen Tag sitzen könnte.

    1. Da kann ich dir nur zustimmen, lieber Jürgen. Ein toller Ausblick, schattige Plätze, fröhliche Ziegen auf der Wiese – und wunderbare Verpflegung. Was will man mehr?
      Viele Grüße
      deine Paula

    2. Da hast du wirklich Recht, lieber Jürgen. Es ist definitiv einen Ausflug wert!

Schreibe eine Antwort zu Paula PumpernickelAntwort abbrechen