Website-Icon Paula Pumpernickel

Ich frage nach…beim Brauhaus Stephanus

Das Thema Regionalität spielt in Ihrem Unternehmen eine große Rolle. Wie kann man das aber beim Bierbrauen umsetzen?
Hopfen und Braumalz sind in der Region nicht verfügbar. Ersterer stammt aus der Hallertau und vom Bodensee, letzteres wird von der Fa. Durstmalz aus Pforzheim bezogen. Das Wasser für das Bier entstammt dem hauseigenen, 102 Meter tiefen Trinkwasserbrunnen. Die Hefe wird bei einer befreundeten Brauerei aus NRW eingekauft. Die Zutaten für die Speisen und weitere Getränke wie Säfte und Brände werden lokal und regional bezogen.

Sie unterstützen auch weitere regionale Unternehmen?
Die Vergabe nahezu aller Dienstleistungen erfolgt in Coesfeld und unmittelbarer Umgebung, das sind zum Beispiel Druckereiaufträge, Tischwäscheservice, Flaschenspülservice, Handwerkerarbeiten oder Steuerberatung.

Das Stephanus Bräu ist mit dem dem Münsterland-Siegel ausgezeichnet. Sind die Speisen auch regional?
Natürlich, soweit das geht, liegt uns das sehr am Herzen. Es gibt bestimmte Brauhaus-Kreationen wie den beliebten Schaufelbraten. Eine Spezialität sind auch Apfelringe im Stephanus-Bierteig oder die Coesfelder Herrencreme. Diese Gerichte leben ja von den Zutaten aus dem Münsterland.

Das kommt auch der Umwelt zugute.
Ja, denn die Transportstrecken in der Beschaffung liegen größtenteils unter 50 Kilometern. Und unser Bier wird nur in NRW vertrieben, fast ausschließlich im Münsterland.

Stichwort Transparenz: Bei Ihnen können die Gäste den Brauvorgang live miterleben?
Genau, wir nennen das die “Brau-Schau”. Die Brauereianlage liegt ja im Gastraum, so dass verschiedene Events, natürlich immer mit Verköstigung, angeboten werden. Bei Anmeldung können auch ganze Gruppen vorbei schauen. Wer möchte, kann das Brauen auch mit dem alten Handwerk des Brotbackens kombinieren.

Gibt es aktuelle Spenden, Projekte oder Sponsoring-Aktivitäten?
Wir unterstützen zahlreiche Vereine, Initiativen und Events in Coesfeld wie z.B. DJK Coesfeld, Festival „Rock am Turm“ oder das Messdienerferienlager der Pfarrgemeinde Anna Katharina. Spenden übergeben wir an das Dorf Kumi in Uganda durch den Verein Kumi-Freunde e.V. in Coesfeld. Zudem wurde die künstlerische Gestaltung der Inneneinrichtung unseres Hotels durch die Werkstätten Haus Hall für Menschen mit Behinderungen vorgenommen.

Man hört immer wieder vom Nachwuchsmangel in der Gastronomie – wie sieht es bei Ihnen aus?
Wir setzen auf die Jugend! Aktuell haben wir im Gastronomie- und Hotelleriebereich zehn Azubis. Und was besonders schön ist: Viele haben ausländische Wurzeln, zum Beispiel im Kongo, Rumänien, Spanien, Irak oder Albanien. Das ist eine tolle Truppe.

Ist die Nachfolge gesichert?
Das hofft man immer.  Es steckt so viel Liebe im Ganzen, das soll natürlich weitergegeben werden. Eine Tochter absolviert zurzeit die Hotelfachschule Steigenberger Akademie, wir sind also zuversichtlich.

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