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Confiserie Imping

Zimtsterne ausstechen

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Die Confiserie Imping ist die Schokoladen- und Gebäckmanufaktur des Münsterlandes. Sie hat sich von einer Konditorei mit Café zu einer namhaften Confiserie entwickelt, die ihre Produkte europaweit vertreibt. Ein Besuch beim Vredener Unternehmen gleicht einem Ausflug ins zuckersüße Schlaraffenland. Aus Schokolade und Teig entstehen hier mit viel Liebe zum Detail sündhaft leckere Pralinen, Schokoladen und Gebäck in allen Formen und Geschmacksvarianten. Walter und Hedwig Imping und ihre Tochter Eva-Maria zeigen mir heute die Produktion von Trüffelpralinen und Zimtsternen.

„Das Grundprinzip bei der Pralinenherstellung ist fast immer gleich“, erklärt Walter Imping: „Zuerst wird die Füllung hergestellt. Die besteht aus einer geschmolzenen Mischung aus Sahne, Butter und Kuvertüre. Alles muss ganz frisch sein. Deshalb beziehen wir die Sahne und Butter, aber auch die Eier hier aus dem Münsterland.”

Je nach Art und Geschmacksrichtung kommen weitere Zutaten hinzu – für „geistreichen“ Genuss zum Beispiel auch der Vredener Visitenschnaps. Bei einigen Pralinen nimmt der Konditor diese Masse dann mit einer speziellen Pralinengabel auf und taucht sie in geschmolzene Schokoladenmasse. So kommt es zur trüffelpilzähnlichen Form. Nach dem Wenden und Abtropfen werden die Pralinen noch weiter verziert oder bekommen einen Überzug aus Kakaopulver oder Puderzucker. Dann sind sie fertig und müssen nur noch aushärten.

„Einige unserer Produkte – wie die Vanillebohnen – machen wir komplett von Hand. Wir sehen uns deshalb immer noch als Handwerksbetrieb, der fest in der Region verwurzelt ist, auch wenn ebenso moderne Maschinen zum Einsatz kommen. Diese unterstützen lediglich die handwerkliche Produktion“, erklärt Walter Imping.

Eva-Maria Imping nimmt mich mit in die Produktion. Es duftet nach Schokoladenfabrik und auch ein bisschen nach Weihnachtsbäckerei, obwohl wir erst Oktober haben. „Wir backen schon Zimtsterne“, sagt sie und lächelt. Überhaupt lächeln hier alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an den unterschiedlichen Stationen stehen. Schokolade soll ja glücklich machen, da muss wohl was dran sein.

In der Produktion zeigt mir Eva-Maria Imping eine der Maschinen, die in der Produktion unterstützend eingesetzt werden. „Das ist das so genannte One-Shot-Verfahren“, erklärt mir die Juniorchefin: „Schokohülle und Füllung werden gleichzeitig in vorbereitete Formen aus Plastik gespritzt, aus denen man die Rohpralinen dann nur noch entnehmen muss.“ Diese haben eine spannende Reise vor sich: Zuerst laufen sie durch einen „Schokoladenwasserfall“, dann bekommen sie durch zwei geschickte Konditorinnenhände mit dem Spritzbeutel eine künstlerische Garnierung in rot und fahren zuletzt in den Kühltunnel ein, um auszuhärten. Hier muss die Temperatur perfekt gesteuert werden, damit die Schokolade keinen Grauschimmer erhält.

Dann kommen die Pralinen in die Verpackung – sortenrein oder als Bestandteil der zahlreichen Mischungen, zu denen sich Tiramisu-Trüffel, Ingwer- und Chili-Trüffel, Rote-Grütze-Trüffel und noch viele weitere Varianten hinzugesellen. „Wir sind immer erfinderisch und versuchen neue Geschmacksvarianten zu kreieren“, erzählt Eva-Maria Imping. So komme die große Sortenvielfalt von mehr als 200 Pralinen zustande. „Für einen Kunden haben wir auch schon mal eine Praline mit Knalleffekt beim Zubeißen gemacht. Die kam so gut an, dass sie heute fester Bestandteil unseres Sortiments ist.“ Die münsterländische Heimat spiegelt sich im Trüffel „Münsterländer Herrencreme“ wieder. Eva-Maria Imping verspricht: „Der schmeckt auch ganz genauso wie der Nachtisch.”

Bei ihrer Innovationsfreudigkeit spielen die Impings ihr handwerkliches Know-How voll aus, Qualität geht hier über alles. Das gilt auch für die Rohstoffe ihrer Produkte. „Wo immer es geht, beziehen wir die Zutaten aus der Region. Bei jedem neuen Rohstoff schauen wir als erstes, ob er hier zu bekommen ist“, erklärt Eva-Maria Imping. Die Confiserie Imping ist auch deshalb Mitglied beim Münsterland-Siegel.

„Da unsere Confiserie aber nach dem International Food Standard (IFS) zertifiziert ist, müssen unsere Rohstoffe gewisse Kriterien erfüllen.“ Darüber hinaus sei ein großer Bestandteil der Zutaten gar nicht aus dem Münsterland zu bekommen: Haselnüsse, Mandeln und hochwertige Kuvertüren und Schokoladen.

Wie sehr sich der Qualitätsanspruch im Arbeitsalltag zeigt, sehe ich daran, wie viel Mühe sich die Mitarbeiter geben, um all diesen süßen Sachen den letzten Schliff zu geben. Butter- und Teegebäck sowie Lebkuchen gehören zum Sortiment ebenso wie alles aus Marzipan, das ebenfalls zur Weihnachtszeit Hochsaison hat – und natürlich die Zimtsterne.

Der Teig dafür wird mit einem großen Mischer angerührt. Zuerst kommen Nussgries, Mandelgries und Zimt hinein. Dann folgen Eiweiß und ein bisschen Salz. Ist alles vermischt, muss der Teig ein paar Stunden im Kühlschrank ruhen. Weiter geht’s auf einer großen Edelstahl-Platte. Dort wird der Teig ausgerollt. So, dass er überall etwa einen Daumen breit dick ist. Ich sehe, wie ein Mitarbeiter mit einer Konditorenpalette, die aussieht wie ein langer Tortenheber, die weiße Glasur aus Puderzucker und Eiweiß auf dem Teig verteilt.

 

Am nächsten Tisch warten schon vier Mitarbeiter mit Stern-Förmchen. Sie stechen die Zimtsterne von Hand aus. Die feinen Sterne mit ihren weißen Hauben reihen sie fein säuberlich auf einem Blech auf. Nach vier Stunden werden sie stets abgelöst. „Länger hält das keine Hand durch”, erklärt Eva-Maria Imping. Jetzt kommen die Zimtsterne noch zehn Minuten in den Ofen, auskühlen und ab in die Verpackung.

Trotz aller vorweihnachtlicher Spezialitäten: „Pralinen sind nach wie vor ein absolut beliebtes Produkt“, sagt Hedwig Imping, als wir nach der Besichtigung wieder im Büro sitzen. „Nicht nur zum Verschenken, sondern auch zum Sich-selber-Verwöhnen.“ Die Pralinen sollten auf jeden Fall bei Raumtemperatur genossen werden. Ansonsten fühlten sich die Pralinen überall wohl. „Egal ob zu Kaffee oder zu einem Glas Wein, wichtig ist nur, sich mal etwas zu gönnen und sich Ruhe und Zeit zum Genießen zu nehmen.“

Wer auf den Geschmack gekommen ist kann sich hier informieren:

Confiserie Imping GmbH
Heckebree 1
48691 Vreden
Tel. Büro: 02564-936343
Tel. Direktverkauf: 02564-936340
Fax: 02564-936344

Fotos und Text: Maren Kuiter

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